Ihr ahnt es kaum doch hier entsteht
Ein Pilzgedicht, dem es an nichts fehlt
Es soll euch eine Hilfe sein
Beim Suchen (und Finden) unter Ast, Laub und Stein
Deshalb seid nun ganz Ohr
Dann steht eurem Fund nichts bevor:
1
Ein echter, edler Herr, der lockt mit seiner Farbe,
sodass man ihn nach Hause trage
Hat karottenrote Milch, seine Gestalt ist orange-grün
Aber Achtung: Er färbt deinen Urin!
Weißt Du schon wer ich bin?
Man findet ihn im Nadelwald
Gebraten wird er selten alt
2
Den Boletus edulis (Steinpilz) musst du suchen
vor allem unter Fichten und Buchen
3
Der Flockenstielige Hexenröhrling
mag schon durch seine Farbe betören
Er hat einen roten Stiel
bei Eichen und Fichten findest du viel
Er gedeiht nur auf saurem Boden
das ist nicht gelogen
4
Der Riesenbovist
mit seiner Größe besticht
Jung ist er von reiner, weißer Farbe,
im Alter er immer dunkler darbe
In seinem Innern reifen Sporen zu Milliarden,
verpufft er dann - kannst du es erwarten?
5
Einer mit feucht schmierigem Hut,
schmeckt in der Pilzpfanne recht gut
Maronenröhrling wird er genannt,
versteckt im Nadelwald sein Gewand
6
Partnerschaft zur Birke hält
Ein Birkenpilz - denn ihm gefällt's
Vom Baum erhält er Zucker zum Existieren
Im Gegenzug soll er mit Wasser und Mineralien brillieren
7
Das Judasohr am Hollunderstrauch
fühlt im Sommer sich wohl und sicher auch
Im Winter das Laub zu Boden fällt
schüchtern zeigt es sein Antlitz der Welt
8
Das faltig kleine Judasohr
schaut unterm Hollabusch hervor
und kam sich bald sehr einsam vor
Denkt sich traurig "lang ist's her.
Wann nur findet mich mal wer?"
9
Jener, seinem Namen getreu,
soll Fliegen erlegen,
wem ist das neu?
Doch man stellt fest betreten:
Die Fliegen, sie leben!
Es scheint als gäbe es keine Wehr
Doch er macht seinem Namen kei' Ehr
10
Der Fliegenpilz
der Fliege will
den Garaus machen
Ist das zum Lachen?
Sie liegen bald da, die Menschen freut‘s
Sind stattdessen nur betäubt
11
Der Schopftintling ist auf der Wiese zuhaus
Seine Sporen zerfließen, es wird Tinte draus
Jung schmeckt er gut und wird gern verzehrt
Für die Gesundheit ist er stets sehr begehrt
12
Magst du eine Krause Glucke
sollst nicht in den Himmel gucke‘
Suchst du eine Fette Henne
musst du alte Kiefern kenne‘
Als großer, heller Schwamm
sitzt sie am Boden dann
Bevor du testest ihren delikaten Geschmack
muss alles Getier raus aus ihrem Frack
Dazu leg sie in Salzwasser ein
Aber später achtsam beim Würzen sein!
13
Der Hallimasch in Massen erscheint,
Sein feines Myzelgeflecht im Boden vereint
Er hat ein besonderes Phänomen,
Doch das wird nur bei großer Dunkelheit gesehen
Er kann leuchten, das heißt fluoreszieren
Vielleicht hilft das ja mal gegen's verirren?
14
Ein Sonnenschirm, der Parasol,
ist paniert ein großes Wohl
Gehört zu den größten,
dass ist kein Ding
und hat einen verschiebbaren Ring
15
Aus Zunderschwamm man Zunder macht
und dann bei Frost ein Feuer entfacht
Ein Baumpilz ist er, wächst an Rinde,
kann den Blutfluss zudem mindern,
Zum Färben genutzt und Mücken gehemmt,
Ist er ein echtes Multitalent!
16
Dass die Totenglocken läuten,
erkennen schon am Klang die Leute
Doch wenn man von der Totentrompete spricht,
dann erkennen die Menschen oft nicht,
dass beim Verzehr kein Unheil sie übermannt,
deshalb wird sie nun Herbsttrompete genannt.
© Kathrin
Die Magie des Pilzfundes
Jährlich grüßt die Herbsteszeit
Des Sammlers Lust und Herz wird weit
Es wird die Ernte bestellt
Nüsse, Äpfel, Trauben auf dem Feld
Wie Magie lockt es uns in den Wald hinein
Zum Aufspüren der Pilze ob groß oder klein
Doch sei geduldig beim Suchen
Fange nicht an zu fluchen
Viele sind gut verborgen
Nicht schnell zu „besorgen“
Getarnt zwischen Ästen und Laub
Fallen sie fast gar nicht auf
Sei achtsam beim Gehen
Um sie nicht zu übersehen
Es ist von Nöten
Man könnte sie zertreten
Mancher trägt einen bunten Schirm
Ein andrer verfärbt sich beim ersten berühr‘n
Siehst du nur einen vor dir am Boden
Denke daran: Es ist verboten
Zu rennen und trampeln ihn zu erreichen
Senke dein Haupt und beginne zu schleichen
Denn erst einen gesehen
Lassen sich oft gleich viel mehr noch erspähen
Nun lasse dir Zeit
Der Blick schweift nicht weit
Sie stehen doch nah zu deinem Angesicht
Genieße den Anblick
Dann sei sachte
Und achte
Dass du das Myzel nicht verletzt,
Dies passiert, wenn du gierig umher hetzt
Dem Pilz auf der Spur
Verliert man leicht Messer und Uhr
Nicht jedes Jahr sind die Bedingungen gleich
Und manchmal ist die Ernte nicht reich
Nimm jeden einzelnen dankbar und ehrlich
Dies ist hier unentbehrlich
Denn wer sich nie zufrieden gibt
Den verlässt das Glück
Denke ans nächste Jahr, merke dir Ort und Baum
Aber zerstör nicht den Pilzen ihr Lebensraum
Lass ein paar stehen
Im Vorübergehen
So wie du heut
Haben Pilzsammler dann ihre Freud‘
© Kathrin
Fernweh
Paul, das Pilzlein, sagt sich heuer
ich will auf ein Abenteuer
will in die weite Welt hinaus
Der Wald zu eng, zu klein mein Haus
Paul, das Pilzlein, geht auf Reisen
wollt schon immer mal die Welt begreifen
Flog nach Tibet, Bangkok und Taipeh
schon taten ihm die Füßlein weh
Es folgten Ägypten und Katar
dort war das Wasser ganz schön rar
Die Sonne grell, der Hut geblichen
das Paulchen fühlte sich beschissen
Die weißen Gipfel im Libanon
sah man dann von weitem schon
das war für Paul eine Sensation
Brasilien, Kolumbien und Ecuador
kamen auf Paulchens Reise noch vor
Selbst der Golf von Mexico
machte unsren Paul nicht froh
Die Sehnsucht hatte ihn gepackt
da half auch nicht auf Bali der Arak
das Heimweh hat ihn fest im Griff
erstmal geht’s weiter auf nem Schiff
Zuletzt geht’s noch nach Kanada
dort wurde es dem Paul dann klar
Pilzlein ham hier nichts verloren
schnell gings heim sich zu versorgen
Und die Moral von der Geschicht‘
Pilzlein sollten reisen nicht
© Kathrin
Lifestyle: Pilze sind hip
Ballade
1
Rolf und Amy lässt der Wald
Ganz im Allgemeinen kalt.
Die beiden wandeln selten nur
Auf den Spuren der Natur.
Wildnis und Reality
Genießen sie gern vor´m Tivi,
Um mit gezielten Flatulenzen
Die Sendung stilecht zu ergänzen.
Im Sessel sitzend,
Wenig schwitzend,
Chips und Flips und Dips dabei
Ein zwei Bierchen oder drei
Haben sich im Lauf der Zeit
An den Hüften abgesetzt,
Deshalb sind dieselben jetzt
Extrabreit.
2
Der blöde Doktor meint nun, das
Sei Doppel - Adipositas,
Empfiehlt die Nulldiät und Sport,
Worauf Rolf brüllt:" Sport ist Mord!"
Und Amy glaubwürdig beteuert,
Sie sei jetzt nicht komplett bescheuert.
"Ich will nicht darben, ich will leben,
Es muss doch noch was and´res geben!
Wozu nützt die Wissenschaft,
Wenn sie nicht gute Mittel schafft!
Eines, das mich rank und schlank
Macht – und nicht seelenkrank!"
Dort, wo die Medici versagen,
Macht man getrost
N`en kurzen Post
Und kann das www befragen.
3
Rolf, im Surfen sehr geübt,
Findet alles, was beliebt:
"Ich hab hier grad` den "Lifestyle-Tipp",
Die schreiben: "Pilze sind jetzt hip!",
Dass sie, verzehrt geeignet seien,
Uns vom Hüftspeck zu befreien.
Der Aufenthalt im Wald und und..
Jetzt kommt Blabla... sei auch gesund.
Man solle aber unter anderm
Die Pilze sammeln und erwandern.
Klingt nicht so heavy, hat auch was!
Ich glaube, wir versuchen das."
Die gute Amy kriegt ´nen Schock:
"Sag mir bitte liebster Mann,
Was zieh` ich dabei bloß an?
Leggins oder Hosenrock?"
4
"Sie bieten, so wie es hier steht,
Ein Einsteiger-Komplettpaket.
Rucksack, Messer, Pilzebuch,
Zeckenschutz und Taschentuch,
Verbandszeug, Pinsel und Pinzette;
Bei "Myko-Star", der Profikette.
Outfit, Schuhe inklusiv,
Wasserdicht, atmungsktiv,
Ey und das ist oberstylisch:
Ein Korb! - aus echter Weide freichlich!
Mit zweitausend höchstens drei -
Pro Nase - sind wir volll dabei!"
Rolfi, heut mal fit for action,
Wagt den Klick
Ins neue Glück
Und feelt danach satisfaction.
5
Zwei Tage später zwängt der Rolf
Sich in die Haut von Jack dem Wolf.
Amy will´s bunt - und ohne Zores
Trägt sie "Vereinten Kokolores".
Die Schultern breit, der Ausschnitt tief.
Das kommt sexy UND sportiv!
Zum Glück kennt Rolf die Pilze schon
aus der Familientradition.
"Das ist so´n Zeugs mit Stiel und Hut.
Meine Oma wusst´es gut,
Sieht aus wie das, was plattgedrückt
Auf der "Pizza Funghi" liegt."
Sie parken direkt vor der Schonung
Kurz und bündig:
Sie sind fündig.
Jaja, dem Fleiße folgt Belohnung!
6
Da sie von roher Gier umnachtet,
Wird alles in den Korb verfrachtet.
Was nur dem Schema "Stiel und Hut"
Folgt, - das erscheint auch gut.
Beflockt, genattert und gerieft,
Der Hut mal bucklig, mal vertieft,
Mit Schleim, mit Ring oder auch ohne
Träuschling, Hallimasch, Marone...
Man zerrt beherzt an jedem Pilz,
Verschmäht nicht des Myzeles Filz,
Samt Schnecken, Maden, Blättern, Erde
Auf dass der Fund gewichtig werde.
Abends posten sie dann stolz:
"Das ging grad` mal auf die Schnelle
An der Super-Sammelstelle!
Acht Kilo war´n im Unterholz!"
Weil sie beim Waschen Wasser fassen.
7
Dann kriegt der bunte Sammelschatz
Auf dem Balkon ´nen Warteplatz.
Man legt die schwer geplagten Glieder
Behutsam auf dem Sofa nieder,
Frönt dem extremen Lieblingssport
Und bald schon schlummert man hinfort.
Amy in des Traumes Reich
Schwebt – einer zarten Elfe gleich.
Und Rolf träumt auch:
Vom Waschbrettbauch.
"Du sü.er Traum hör jetzt nicht auf !"
So nimmt die Nacht denn ihren Lauf.
Derweil verschiebt auf dem Balkon
Von "überwiegend" bis "fast ganz"
Zugunsten tierischer Substanz
Sich die Mengenrelation.
8
Ein neuer Tag! Heut winkt das Glück!
Die Pilze, auf den ersten Blick,
Scheinen farblich leicht verändert:
Grünlich, manche weiß gerändert.
Die Konsistenz ist offenbar
Auch nicht wie sie gestern war.
Amy sieht ´ne Assel huschen
Und will die Pilze gerne duschen.
Aber Rolf der Spezialist
Weiß, dass das nicht richtig ist
Man esse sie naturbelassen,
Weil sie beim Waschen Wasser fassen.
Egal! Sie woll´n sich schlanker essen.
"In die Pfanne damit,
schon bald sind wir fit!"
Sie sind jetzt restlos pilzversessen.
9
Die Sutsche wird äußertst gründlich gegart,
An Fett und Salz wird nicht gespart.
Der Kick für Optik und Geschmack
Kommt vom Labor – im Mehrfachpack.
Nachdem er genügend Umami verspürt,
Verkündet Rolf: "Es wird serviert!"
Und klatscht seiner Lebensbegleiterin
´Ne extra große Kelle hin.
Als Amy auf die Mahlzeit schaut,
Nölt sie, dass sie dem Fraß nicht traut.
Rolf schimpft: "Jetzt iss den Teller aus!
Das ist ok. ! Ich kenn mich aus!
Ich weiß es doch von meiner Oma:
Erst sind´s Pilze
Dann wird´s Sülze
Grün, mit dezentem Fischaroma."
10
Der Ausklang des Abends wird drastisch verkürzt,
Weil Amy ganz plötzlich zum Waschbecken stürzt.
Rolf folgt mit geringem Nachteil an Zeit
Und macht sich über der Kloschüssel breit.
Im Nassraum wird´s eng, denn der ist jetzt
Mit 300 Kilo überbesetzt.
Er dröhnt und verstärkt das üble Gelärme
Zweier in Aufruhr befindlicher Därme.
Amy würgt ´ne ganze Weile,
Kreischt, dass sie der Tod ereile.
Doch Rolf, - Kopf im Toilettenstuhl -
Bleibt auch in dieser Lage cool.
Stöhnt, dass das Zeug im Rückwärtsgang
Gar nicht so viel anders munde
Als beim Essen vor `ner Stunde.
Ihm sei deshalb gar nicht bang.
11
Pilzfreak Rolf behält dann Recht:
Nach sieben Tagen bleibt auch echt
Der erste Zwieback wieder drin,
Mit etwas Tee - na immerhin!
Rolf merkt, dass seine Hose schlottert.
Das Paar im Spiegel wirkt verlottert.
Amy, schnell und sehr flexibel,
Findet´s gar nicht mal so übel.
"Boah, wie geil! So leicht wie nie!
Nur noch dreißig BMI !"
Die Falten werden beigespachtelt,
Die Bauchhaut im Korsett verschachtelt.
Die beiden sind somit rundum bereit.
Es ist nie zu spät
Für die Identität
Sie stellen sie neu der Öffentlichkeit.
12
Zu ihrem Mykologenfeste
Erscheinen ausgewählte Gäste.
Das Rüstzeug, bei der Tür platziert
wird gebührend inspiziert.
Und "Ach" und "Oh wie kann´s das geben?
Ich dachte, ich würd´s nie erleben!"
Die Freundin - um die Nase blass
vor Neid - verkündet das.
"So schlank, so schick!
Was ist der Trick?"
Amy, der Freundin nicht wirklich gewogen,
Hat in dem Fall kein bisschen gelogen.
Sie verrät den Schlankheitstipp.
Das Lid gesenkt, die Nase oben,
Auch die Stimme leicht erhoben:
"Pilze !!! -- Pilze sind jetzt hip!"
Mit freundlicher Genehmigung von Christine Becker: 06. 09. bis 11.09.16 Habitat: Mittelhessische Wälder, derzeit pilzfrei. ;-)
Der Birkenpilz
(aus: "Der Pilz ist ein Pilz" von Christine Becker, Erscheinungsdatum 2017)
Es sprach der Birkenpilz zur Birke:
"Glaubst Du, dass es nützlich wirke,
wenn ich aus dieser harten Scholle
für dich die Mineralien hole
und Dir auch etwas Wasser bringe?
Das sind für dich doch feine Dinge.
Mein Mycel ist stark und fein,
dringt in die engsten Ritzen ein."
Die Birke sagte: "Das macht Sinn.
Dann gebe ich Dir Zucker hin.
Mach' ihn mit Luft und Sonnenlicht.
Und Du mein Freund, Du kannst das nicht.
Dir fehlen grüne Blätter.
Zusammen wär's schon netter."
Dank dieser klugen Partnerschaft
steh'n beide sie in Kraft und Saft.
Gefunden
Ich ging im Walde
So vor mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümlein stehn,
Wie Sterne blinkend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
Da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Fragt sich hier das Blümlein zu recht in einem Gedicht (Auszug) von Goethe.
Ich bin wichtig
Ich bin wichtig,
lieg ich da richtig?
Brauch mich nicht zu fragen.
Mein Myzel wächst schnell und weit,
bin ich nicht gescheit?
Brauch mich nicht zu fragen.
Ich bin groß,
ist das nicht famos?
Brauch mich nicht zu fragen.
Meine Sporen fliegen gleich,
bild‘ ich nicht ein großes Reich?
Brauch mich nicht zu fragen.
Ich trage einen tollen Hut,
habe ich jetzt zuviel Mut?
Brauch mich nicht zu fragen.
Mein Körper ist sehr schön,
muss ich deshalb niedrig gehn?
Brauch mich nicht zu fragen.
Bin auch ich vergänglich?
Muss euch das jetzt fragen.
Bist Du nur alleine?
Ist alles nur das Deine?
Musst dich das jetzt fragen, und ja,
auch du bist endlich.
©Alex
Die Reizkers
Reiz mich nicht! Schreit das Männlein derbe.
Willst du etwa, dass ich dich gefährde.
„Oh nein, sei so fein und lass es sein.“
Ruft die Fichte zu dem Wichte.
„Und sei bitte kein Dieb, hab doch mal auch andere lieb.“
Der kleine Wicht, vor Ärger schon etwas grün,
dachte nach.
Du mit deine Picksestacheln, willst dich wohl mit mir verkrachen.
Lang und nervig wie die sind, schlimmer noch als starker Wind.
Pass auf, denn ruck-zuck, hängt der Kiefer schiefer,
nein, ich meinte ja die Kiefer.
Bin wohl nicht so ganz beisammen, muss mich jetzt mal schnell entspannen.
War noch rot und dachte nach. Da kamen seine zwei Freunde hinzu, oh welch ein Krach.
Flink und geschwind gingen sie nun von dannen, standen plötzlich vor großen Tannen.
„Was stellt ihr euch in den Weg? Seid sehr groß und in der ganzen Welt auch sehr famos. Glaubt ihr, jetzt wird's uns bange, nehmen euch gleich mal in die Zange.“
„Hey, was ist denn euer Problem? Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne gehn.“
Schnell wie der Lachs geschah ihr Denken, wollen sich zwar nicht ganz verrenken, doch dachten nach mal umzuschwenken.
Der erste sprach: „Ich lass es sein, die Fichte ist doch ziemlich fein, drum will ich ihr ne Freude sein.“
Der zweite sprach: „Lass mich wohl doch zu schnell reizen, werde mal mein Myzel weit spreizen.“
Der dritte sprach: „Mir kommt ein Licht, nur forsch zu sein, geht wirklich nicht.“
Und so waren alle drei nicht mehr gereizt, im Gegenteil: Partner mit dem Baum geworden.
So hat niemand mehr viel Sorgen. Nur der Name zeugt noch von vergangenen Zeiten, als die Reizkers in den Weiten, warn bekannt für schnellen Brand.
©Alex
Sporen-Spiel
Es liegt was in der Luft, ein ganz besond´rer Duft.
Dieses Spiel setzt sich zum Ziel, dass die Kinder mehr über die verschiedenen Verbreitungsweisen der Pilzsporen erfahren. Dabei steht neben dem spielerischen Gedanken, das Lernen mit verschiedenen Sinnen im Vordergrund. Die Kinder fungieren als Sporen bzw. als Pollenverbreiter, stellen somit Fliegen und Bienen dar. Kenntnisse über die Vermehrung von Pflanzen durch die Arbeit von Bienen sind Voraussetzung für dieses Spiel. Die Kinder können während des Spiels erfahren, dass einige Pilze sich Insekten zu nutze machen, indem sie diese, wie auch der süße Duft einer Blume, anlocken. Es handelt sich aber hier um den „Gestank“ des Tintenfischpilz, einer Stinkmorchel oder etwa des Gitterlings.
Material:
Verschiedene Pilzbilder (Tintenfischpilz, Gitterling und Stinkmorchel)
DIN A3 Flipchart, Nahaufnahme vom Tintenfischpilz (Sporenpulver)
„Stinktücher“ (Pubsspray) und „Dufttücher“ (blumiger Geruch)
Wäscheklammern und Klammerhaltebänder.
Spielablauf:
Zuerst sollte das Spielgebiet eingegrenzt werden. „Schau, von hier aus gesehen, darfst Du nicht weiter als ... gehen“.
Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt (Bienen und Fliegen).
Die Gruppen sollen in dem zuvor bestimmten Gebiet „Pilze“ und „Blumen“ suchen. Zum Bestimmen, ob es sich um eine Blume oder einen Pilz handelt, kann nur der Geruchsinn genutzt werden, denn die Pollen- bzw. Sporenträger sind identisch. An jedem Träger befindet sich eine Wäscheklammer, die sich die Kinder an ein Halteband befestigen sollen, nachdem sie die Blume oder den Pilz am Geruch erkannt haben. Die Bienengruppe darf nur die „Blütenpollen“ und die Fliegengruppe nur das „Sporenpulver“ mitnehmen. Die Wäscheklammern müssen dann in einem abgesteckten Bereich auf den Boden gelegt werden, so dass sich die Pilze bzw. Blumen entwickeln können.
Nachdem die vorgegebene Spielzeit abgelaufen ist, werden die Wäscheklammern ausgezählt. Die Gruppe die am meisten Pilze oder Blumen verbreitet hat, ist am tüchtigsten gewesen und hat das Spiel gewonnen.
Bilder von den Pilzen- bzw. Blumen, Klammern im Boden
Von Pilzcoach Alexander Schmurr
Sprüche (Weisheiten)
"Pilze suchen ist wie angeln - nur für Vegetarier..."
"Leider denken viele Menschen nur in schwarz und weiß - essbar oder nicht essbar. Sie fällen zu schnelle Urteile. Pilze bieten mehr. Sie bieten Entschleunigung..."
"Essbar oder nicht essbar - das ist hier die Frage..."
Sinnspruch des Konfuzius (leicht modifizert): "Gib einem Mann einen Pilz, und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann Pilze zu suchen, und du ernährst ihn für sein Leben".
"Haste mal ein Weh im Bauch, sagt dir Ötzi dann hilft auch, der Birkenporling ist doch klar und alles fühlt sich wunderbar..."
“Keine Perlpilze vor die Säue werfen“
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